Denklatenz

Das Magazin

Die Fete de la Musique in Berlin-Friedrichshain

Liebe, Luft und viel Musik

Dieses mal fiel die fete de la musique nicht ins Wasser, sondern präsentierte sich bei besten Wetter und Temperaturen um 25 Grad, perfekt für einen Montag ohne Arbeit.

23. Juni 2010

von René Buchfink

Wie immer findet die fete genau am 21.06 statt, ohne Rücksicht auf Wochentage oder Wettervorhersagen. Nachdem es mich die letzten Jahren viel nach Kreuzberg gezogen hatte, blieb ich diesmal ausschließlich in Friedrichshain und ersparte somit das radeln, da ich mich fast nur im Simon-Dach-Kiez aufhielt.

Irgendwie ist es Pflicht die großen locations abzucheken. Bevor ich in Casiopeia gehe, komme ich noch am Café Soziale vorbei wo Curv sowie jeden Montag Elektronische Feinkost von den Platte auf die Ohren der Zuhörer serviert. Im Cassiopeia war anfangs Bastardo Four ein guter Rock’n Roll Motörheadverschnitt, nur leider war 16.45 Uhr viel zu früh für Rock’n Roll. Weiter gings Richtung Feuermelder zu einer weiteren Rock, Metal Bühne. zwischendurch hält mich aber noch die Solodarbietung des Singer-/Songwriters fest. Wird zeit sich auch beim ersten Bier zu entspannen und auf den nächsten Künstler zu warten. Der kam nicht. Dafür warf der Veranstalter der Primitiv Bar die Füße in seine Steppschuhe, warf die Musik an und kredenzte eine actionreiche und feurige Steppnummer. Irgendwann kamen dann doch noch die Musiker.

Im Feuermelder gab ein bisschen Hardcore, Speechcore irgendwie so etwas in der Richtung. Ach, zwischendurch mal noch nen Kaffee schlurfen und vor dem RAW auf The Genetik Mistake treffen. Ziemlich gute Rocker, als modern-primitiv verkleidet rockten sie die Straße und ließen den Straßenverkehr stocken weil sich eine immer größer werdende Traube bildet.

Vor dem Waschsalon, ja ein Waschsalon, spielten sich altgediente Musiker in die Herzen der Zuschauer, gefühlte 130 Jahre Spielerfahrung spielen wunderbare Evergreens. Der frei dazugekommene Saxophonist eröffnet weitere Stimmungen, großartig.

Am Boxi, spielt angeblich eine Doom-Metal-Band, ich fand es eher langweilig. Zurück an der Primitiv Bar explodiert derweil die Straße durch Balkan-Pop. Auf den Kreuzungen bauen Bands ihre Boxen und Instrumente auf, schallen von angemieteten LKWs runter. Musik aller Stile und Stimmungen machen die fete de la musique so interessant. Anderswo spielt man Reggea, Dub, Elektro, Klassik, Barock, u.v.m.. Langsam wird dunkel in Friedrichshain die Stimmung neigt sich gen Höhepunkt. In den Clubs geht die Fete weiter. Auf den Straßen spielen Bands und Musiker noch eine Zugabe nach der anderen, aber auch hier ist gegen zehn, halb elf, Schluss. Es ist Montags der 21.06. Morgen müssen die vielen kleinen Leutchen wieder frisch und munter zur Arbeit.

Fazit:
Alle Jahre wieder fete de la Musique 21.Juni.

Impressionen

Bilder: "fete de la musique" von denklaten.de unter CC BY-SA 4.0