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Musikrezension

Aynsley Lister: Equilibrium

Als newcomer oder gar als aufstrebenen Stern am Blues Himmel kann man Aynsley Lister nun wirklich nicht mehr bezeichnen. Beidem ist er schon lange entwachsen. Equilibirum ist seine Achte Veröffentlichung und mit aufstrebend der Stern ist es soweit falsch als das er längst angekommen ist in der Oberliga der Zeitgenössischen Blues- und Bluesrock Interpreten. Der Mann mit dem seltsamen Vornamen hat nach UpSideDown einen neuen Longplayer rausgebracht.

17. Oktober 2009

von René Buchfink

Auf Aynsley Lister muss man erst einmal stoßen, da der Engländer doch recht Heimatverbunden ist und seine Platten nur in sehr ausgewählten Plattenläden oder übers Internet zu beziehen sind. Umso mehr wird es Zeit, das wir euch dies Album näher bringen.

Ein recht unspektakuläres Cover ziert die Papphülle das Konterfei und eine Telecaster reichen aber auch um einen Wiedererkennungswert zu erreichen. Zwölf Songs warten darauf gehört zu werden. Als erstes Überrascht Equilibrium mit dem Song Soul, ausgesprochen poppig kommt der Song daher. Eigentlich erwartet man gleich eine zackige Blues oder Rocknummer. Abwarten und sehen was kommt. Times up holt einen in den ersten Sekunden zurück aus dem Schlaf, und das mit verdammt harter Gitarre und Kontrastprogramm zu Soul. What’s it all about, ist eine geschmeidiger Rocknummer mit vielen Solis und bringt jedermann auf seine Seite. Eine verdammt gute Mischung, sehr ausgeglichen in der Songstruktur und in der Melodie. What’s it all triff zum ersten mal ins Schwarze. Forever als vierter Song von Equilibrium kommt und fällt erst einmal mit ungewöhnlicher ruhe und geschmeichel auf. Irgendwann merkt man aber, das der Song ganz anders ist, als er angefangen und irgendwo mitten drin angezogen hat. Von Sound wird Forever mit der Spieldauer viel kräftiger und Rockiger. Und dann, nachdem man den Wechsel erst einmal so richtig registriert hat hört er auf. Bei Crazy sind wir da, warum wir Aynsley Lister immer und überall heraushören können. Diese stechende Gitarre und seine Stimme kommen hier voll raus. Sicher hat Aynsley Lister nicht die Superstimme die alles und jeden an die Wand singt, es ist eben einfach nur authentisch was der Junge hier macht. Big sleep wirf nun endgültig die Zurückhaltung über Bord und holt den großen Bluesrockhammer raus. Mit großer Band im Rücken kommt nun ein komplexer Klangeindruck zum Hörer. Running on Empty ist diese seltsame und und unbeschreibliche Mischung aus Blues, Rock und Pop die, die Unverwechselbarkeit Aynsley Lister ausmachen. Spätestens hier fängt jeder zumindest mit dem Fuß an zu wippen. Für einen Liebhaber des Bluesrock ist ein großartiger Song zum Tanzen. Mit Superficial hat man die Chance den Puls wieder herunter zu bekommen. Superficial klingt sehr nach Ballade. Eine wunderschöne Melodieführung, wenige Worte die den Hörgenuss verderben. Early morning dew, ist so ein Typischer Song den man ganz schwer einschätzen kann. Ist er zu seicht? Ist er zu Konstruiert? Ist er zu ruhig? Ist vielleicht nur ein Lückenfüller? Was er auf jeden Fall ist, ein echter Aynsley. Während Early morning dew so langsam ausklingt, hat Running out on me die Zeit zum ausholen genutzt um ungehemmt, die Bluesgitarren mit Strom zu versorgen. Running out on me ist ein Astreiner Bluessong. Sugar Low setzt vom Tempo noch einen drauf und erinnert fast schon an Leslie West mit People we don’t go. Rock’n Roll pur Surgar Low setzt hier ein Stimmungshoch und lässt die Beine Tanzen und die Stühle fliegen. Mit dem letzten Lied Hurricane wird es wieder gesitteter. Eine große Vereinigung aller Fähigkeiten und Schönheiten die Aynsley Lister und seine Band zu bieten haben. Rock, Blues, Pop in Schönen Songstrukturen. Dazwischen die wunderbaren Solos des Gitarrenkünstlers Lister. Und hier schließt sich der Kreis wenn man nach Hurrican noch einmal den ersten Song auf dem Album Soul hört.

Fazit:
Bluesrock von der Insel, mit einem Erwachsenen Lister und einer Band die ihn gut unterstützt. Mit einer besser gewordenen Stimme, die aber immer noch genauso unverwechselbar ist wie eh und je. Er weiß zu beeindrucken. Wem bisher Blues zu Kantig war und Popmusik zu lahm und zu seicht, dem sei Equilibrium empfohlen. Das Album bietet eine sehr gelungene Symbiose aus verschieden Genres.

Fakten:
Cover: Aynsley Lister Equilibrium
Plattencover: Aynsley Lister mit Equilibrium
Künstler: Aynsley Lister
Album: Equilibirum
Albumlänge: ca. 52 min.
Tracklist:
  1. Soul
  2. Forever
  3. Times up
  4. What’s it all about?
  5. Crazy
  6. Big sleep
  7. Running on empty
  8. Superficial
  9. Early morning dew
  10. Running out on me
  11. Sugar low
  12. Hurricane
Label: Manhaton Records
Webseite: www.aynsleylister.co.uk/
VÖ-Jahr: 2009