Wenn man die CD in den Player schiebt und auf Play drückt, erhebt sich ein markant brummiges und schweres Fundament aus der Tiefe. Die schwere Orgel und das Cello klingen gleich von Beginn an großartig. Aber sofort danach schwenkt man in sanfte Pianoklänge um. All Is One ist eine verdammt coole Jazznummer. Scheinbar steigt der Zigarettenrauch des Jazzklub aus dem Keller in Nase. Der Song wartet mit einem breiten Spektrum an Instrumenten Klängen, Beats und Jazztypischen Rhythmen auf. Auch der Gesang passt dazu, auf alle fälle großartiger Einstand.
Mit Giallo verlassen wir den Keller und bewegen uns in der Mitternachtswelt eines Aki Kaurismäki. Giallo kommt nebulös daher. Rein instrumental zeigt man hier wozu diese Band mit ihren Werkzeugen fähig ist. White Eyes entführt uns weiter aus der Stadt. Die getragene schwere Grundstimmung wird immer wieder durch leichte auflockernde Passagen aufgebrochen. Den gesamten Zusammenspiel zwischen den Bläsern und Schlagzeug sowie Piano hört man gern zu.
Cocaine lebt von einer unlösbaren Spannung. Umgeben von wildem Getier in einer sternenlosen Nacht unter freiem Himmel, verbreitet Cocaine ein sehr mulmiges Gefühl. Ausgesprochen rudimentär in seiner Melodie, aber auf keinen Fall schlicht oder gar einfach gemacht. Das ganze erklingt wie ein Wald, an jeder stelle anders. Und bei einer Länge von mehr als 11 Minuten entwickelt Cocaine beinahe schon eine Symphonische Wirkung.
Nach dem wir einige Schauer ertragen haben, können wir im nächsten Song am Lagerfeuer die Nerven etwas entspannen. Celladorr macht den Eindruck als wenn er so vor sich hin plätschert. Ist vielleicht als Song nicht der stärkste aber er tut dem Album in seiner konventionellen Art unheimlich gut. Zum Ende forciert er das Tempo, wenn man beim The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble überhaupt von Tempo reden kann, und bekommt somit gar etwas positives mit.
Beim sechsten Song Contard Delusio darf das Cello wieder eine prominente Rolle übernehmen und sich in den bassigen Vordergrund spielen. Ein weiterer Schritt in einer Reise. Wer bis Les Etoiles Mutantes den siebten Song kommt, hat man etwas Aufmerksamkeit und Konzentration verloren, trotzdem hat diese sehr Jazzige Nummer hohen Wiedererkennungswert. Mit Past Midnight wird es noch einmal sehr improvisatorisch, düster und lässt nochmal die nähe zum Drone aufhören.
The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble "Goya" Live from TheKilimanjaroDarkjazzEnsemble on Vimeo. Live footage : 23-03-2007 : Budapest, Hungary
Fazit:
The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble erzeugen mit From The Stairwell ein Klangkunstwerk. Allerdings muss man die Lautstärkeregler ordentlich aufdrehen um das gesamte Klangvolumen auch zu spüren. Dann aber hat man fast schon ein plastisches Hörerlebnis und kann sich an den Farben gar nicht satt sehen. Ein Album fernab üblicher Konventionen.
Fakten: | ||
---|---|---|
Künstler: | The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble | |
Album (EP): | From The Stairwell | |
Albumlänge: | ca. 62 min. | |
Tracklist: |
|
|
Label: | www.denovali.com | |
Webseite: | www.tkde.net/ | |
VÖ-Jahr: | 2011 |