Auf I wish I could hate you sind 15 Song zu hören. Music ist ein Song deren Text wohl wahr ist, wenn die begabten Musiker mehreren Jobs nachgehen müssen um ihren kleinen Kühlschrank füllen zu können. Stoffel wird als Berliner davon ein Lied singen können. Macht er auch. Swimming with you in wild wild water, Every breath we take life gets shorter. Da ist was dran. Mit euphorischen Gefühlen wird hier nicht gespielt. Christophs Stimme klingt sehr traurig und sehr fertig mit der Welt. Was ist dem nur widerfahren? Auch der nächste Song There ain’t nothing zeugt von einer Hoffnung die sehr weit weg zu sein scheint. Today gibt da wieder etwas mehr Auftrieb und könnte so was wie ein Radiohit sein. In der ersten Hälfte ist Stoffels kratzige, und ver(b)rauchte Stimme im Vordergrund, dann verlässt man das reine Akkustikspiel und gewinnt mit E-Gitarre und Schlagzeug einiges mehr an Fahrt. Rolling Stone zeigt einige Stärken die Me & Meyer haben. Das Gefühl für ihre Instrumente, man glaubt die beiden Herrschaften sitzen und spielen direkt hinter einem Live. Die Albumversion dürfte aber nur schwerlich mit 2 Mann live zu reproduzieren sein. Darum sind Me & Meyer auch zu siebent auf der Bühne. Die folgenden Lieder sind Liebeserklärungen und Verabscheungswürdigungen. Sehr sinnig vorgetragen.
Zu I wish I could hate you muss man sagen diesen a-typischen Song auf ein Album zu bringen, diesen Mut hat nicht jeder. I wish I could hate you ist eben von der Songstruktur anders als gewöhnlich. Ich finde besonders den Italowesternstil sehr schön. Bei Mary Jane möchte man Stoffel doch endlich mal einen Hustenbonbon reichen. Mary Jane blieb mir nicht nachhaltig in Erinnerung. A million miles dagegen schon mehr. Eine ganz schöne Melodie, die eine ganz nette wenn auch traurige Geschichte erzählt wird. Move on bringt wieder etwas mehr Leben ins geschehen. Die Gitarre, Piano, Gesang Mischung finde ich sehr gelungen. Die Backgroundsängerinn die hin und wieder in I wish I could hate you auftaucht, finde ich dagegen etwas unpassend. Hinter Home und Round my Head findet sich mit Her Ghost noch eine Überraschung. Damit hätte ich nach dem etwas abflachenden Longplayer nicht mehr gerechnet. Hier passt die reichlich rauchige Stimme von Stoffel perfekt, und Lied, Melodie, Instrumentalisierung finde ich gut. Her Ghost ist vielleicht beste Song auf I wish I could hate you.
Das Album I wish I could hate you ist eine zwiespältige Sache sein. I wish I could hate you, ist auf alle Fälle eine sehr persönliche Angelegenheit und so richtig weiß ich nicht ob diese melancholischen Lieder ihre Bahnen nach draußen drehen müssen, auf der anderen Seite sagt man Ja. Ganz eindeutig Ja. Zwei Musiker haben eine Message und die geben sie weiter, mit den mitteln die sie haben. Stoffel ist ein guter Multiinstrumentalist, aber seine Stimme ist wahrscheinlich von den vielen Zigaretten auf den Touren damals mit MyBallon etwas rau geworden. Häufig kommen mir die Gesangsspur übersteuert vor und Stoffel kling oft heiser, mal mehr mal weniger. Auch der Einsatz der Streicher und Backgroundsänger missfällt mir. Sowie Unterschied zwischen Drumkit und Drumset ist da. Da muss sich nun jeder selbst ein Bild davon machen wie er alles im allem findet. Trotz meiner negativen Kritik, Jens und Stoffel sollen auf alle Fälle weitermachen.
Fazit:
Wen der Konjunktiv nicht wär, wär das leben halb so schwer. Für ein Wohnzimmerkonzert lade ich die beiden gerne doch ein.
Me & Meyer sind eine Bereicherung der Berliner Musiklandschaft, losgelöst vom Rock’n Roll machen sie das was sie wollen. Und das ist auch gut so.
Fakten: | ||
---|---|---|
Künstler: | Me & Meyer | |
Album: | I wish I could hate you | |
Albumlänge: | ca. 57 min. | |
Tracklist: |
|
|
Label: | itsnotmusic | |
Webseite: | www.senorematzerossi.de | |
VÖ-Jahr: | 2008 |