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Musikrezension

Midas Fall: Eleven Return and Revert

König Midas hatte den Wunsch, alles was er anfasse, solle zu Gold werden, ob Midas Fall wirklich Goldwert ist, wird sich zeigen. Eine Besprechung des Debutalbums von Midas Falls "Eleven Return and Revert".

06. November 2013

von René Buchfink

Das Albumcover von Eleven Return and Revert sieht ganz gelungen aus. Auf der Innenseite setzt sich das Design fort, die Liedtexte sind ebenfalls abgedruckt.

Auf Eleven Return and Revert sind zehn Tracks anzuhören, der erste ist Movie Screens. Ein typische Postrock Platte scheint mich nach den ersten Takten zu erwarten. Gitarreneffekte, Standtom gehämmer aber nein was ist das? Eine weibliche Stimme mit ausgeprägt englischen Akzent singt sich in den Vordergrund, und das gar nicht mal schlecht. Century steigt ein mit Piano und kräftigen Synthesizer Arrangement und Elizabeth Heaton gibt zu der eigentlich leichten schummerigen Atmosphäre einen Kontrapunkt. In Bright Lights Will Harm No-One, gerät Sängerin Elizabeth Heaton erneut in den Mittelpunkt, eine schöne Mid-Temponummer. Nautical Song ist der längste Titel auf Eleven Return and Revert, hier fällt mir erneut auf das es zwei Stimmen gibt die zum Einsatz kommen. Musikalisch kommt alles zu tragen was für das Postrockgenre typisch ist ohne Überraschungen.

My Radio Star, Rockt und legt ein zügiges Tempo vor. Mit ordentlich Donner, Hall und Delay wird der Palast des Midas gerockt bis der Putz bröckelt. Der bisher beste Track auf Eleven Return and Revert wie ich finde. Auch von Songwriting bleibt es bis hier konsistent. Alles ein bisschen dunkel, verschlummert und legendenhaft fast schon traumhaft.

Half Horizont ist nicht ganz so Spektakulär wie der Song davor, ist vielleicht aber auch deshalb ganz gut, weil er unaufgeregt ist. Vorhersehebar ist er aber deswegen nicht unbedingt schlecht. War Pigeon geht ein bisschen unter. Dafür ist Fog Sky nun umso mehr gut. Wesentlich erfrischender mit modernen Sprechgesang, zeigen sich hier wiederholt die gesanglichen Fertigkeiten der Frontfrau. Staling Moon bildet den Abschluss des Longplayer. Midas Fall geben sich noch mal richtig mühe und versuchen einen nachhaltigen Eindruck beim Hörer zu hinterlassen.

Fazit:
Ein interessantes Erstlingswerk. Die musikalischen Finessen des Postrocks gepaart mit guter Stimme von Elisabeth Heaton ist mal was neues. Wem gesangliche Untermalung beim Postrock fehlte wird sie hier finden. In einer Form die irgendwo zwischen Nightwish, Evanecence und Placebo angesiedelt ist. Dabei bleibt die Stimmung auf dem Album immer etwas unerklärlich mystisch, traumhaft. Bleibt abzuwarten ob alles was Midas Fall anfasst zu Gold wird. Ihr Debüt jedenfalls ist glänzend.

Bild: Pressefoto Midas Fall
Bild: Pressefoto von Midas Fall (2010)
Fakten:
Plattencover: Midas Fall
Cover: Midas Fall: Eleven Return and Revert
Künstler: Midas Fall
Album: Eleven Return and Revert
Albumlänge: ca 52 min.
Tracklist:
  1. Movie Screens
  2. Century
  3. Bright Lights Will Harm No-one
  4. Nautical song
  5. My Radio Star
  6. Half Horizon
  7. War Pigeon
  8. Fog Sky Nun
  9. 17
  10. Stalking Moon
Label: monotreme records
Webseite: www.myspace.com/midasfall
VÖ-Jahr: 2010