Licence To Funk lädt da gleich mal zu einer großen House-Party ein, der erste Song ist groß und funky, fett, mit breiter Band aufgezogen. Nils Landgren Funk Unit, haben einen mächtigen Opener für ihr Album gewählt. Das Original ist von Fred Wesley. Daran hat der zweite Song Freak U seine Erbschuld abzubauen. Nicht mehr ganz so groß Funky sondern mit Jazzelementen und etwas mehr Pop ist Freak U etwas gediegener. Es macht aber Spaß ihn zuhören, weil man glaubt zurück in den 1970ern zu sein. 24Hours mit Backgroundsängern und soften Gesang von Nils Landgren erinnert er mich etwas an Barry White. Eine recht poppige Jazznummer mittleren Tempos. Wahrscheinlich hat man sich die Energie für Stuff Like That von Quincy Jones aufgehoben. Bei Stuff Like That wird die Disko-Funk Diskokugel angeworfen und die bis dato leere Tanzfläche gestürmt. Es wäre aber zu wenig wenn Stuff Like That reiner Funk wäre, auch hier blitzen im Diskospiegel Jazzelemente auf. Für mein empfinden etwas lang interpretiert. Slow Foot ist eine geschmeidige Jazzinterpretation, ganz nett anzuhören. Landgren wird hier als Posaunist gefordert, es bleibt aber bei Spaßmusik und driftet nicht ab in unnötige Ernsthaftigkeit. Capetown Shuffle ist eine eigene Komposition von Landgren und passt wunderbar in Licene To Funk, überwiegend jazzig mit einer priese Funk. Entspannt aber nicht langweilig, ja da macht Musik hören Spaß. At home, wieder zu hause angekommen, drehen wir uns um 180° und wir machen einen auf Funk mit etwas Jazz und Pop. Man fühlt hinein versetzt in den gehobenen Jazzkeller.
Im achten Song Secret singt zur Ausnahme Ida Sand, man merkt das alles auf sie zugeschnitten wurde. Es bleibt ein wenig farblos, zeigt aber eine neue Facette auf Licence To Funk und das ist gut. Sample Ray T geht wieder aus sich heraus, feinster Funk und Jazz. SampleRayT wird leider immer wieder durch Popsachen unterbrochen, die dem zwar Struktur geben aber mir gefällt das nicht so sehr. Für mich einer der zwiespältigsten Songs, zum einen hat er sehr gute Parts und zum anderen fängt der Song mit der Zeit etwas an zu nerven. Nach dreieinhalb Mitnuten kommt auch nichts überraschendes mehr. For Those Who Like To Party ist ein gelungener Disko Song. For Those Who Like To Party groovt und schiebt ganz entspannt. Licence To Funk kommt nach einer Schwächephase wieder hoch. Einen schönen Slappbass hat Brazos River Breakdown außerdem ein tolles Gebläse, was Nils Landgren anwirft. Eine gelungene Interpretation. Tomomis Tune ist ein guter abklang, von Licence To Funk, eher entspannt und jazzig mit etwas Pop vermengt klingt Tomonis Tune. Licence To Funk ist aus.
Fazit:
Nils Landgren hat eine schöne Platte gemacht die recht Facettenreich ist. Funky auf jeden Fall, jazzig sicherlich auch. Leider gelingt es Licence To Funk nicht auf ganzer Linie zu überzeugen und hat zwischendurch ein paar Hänger. Nils Landgren Funk Unit haben mit Sicherheit ein hohes musikalisches Potential, aber auf Licence To Funk schöpfen sie es nicht aus. Vielleicht ist es so gewollt das der Longplayer auch so ein bisschen Unterschwellig läuft. Langweilig ist sie nicht, vom Hocker wirft sie einen aber auch nicht.
Fakten: | ||
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Künstler: | Nils Landgren Funk Unit | |
Album: | Licence to Funk | |
Albumlänge: | ca 67 min. | |
Label: | ACT Music | |
Webseite: | www.agnesobel.com | |
VÖ-Jahr: | 2007 |