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Musikrezension

Agnes Obel: Philharmonics (deluxe)

Agnes Obel, eine Frau dessen Namen man sich merken sollte. Die Dänin bringt mit „Philharmonics“ ihr erstes großes Werk auf den Markt.

06. November 2013

von René Buchfink

Auf dem Cover sieht man Agnes Obel im Portrait und den prominenten Mittelscheitel. Eine sehr lyrische Pose die uns da entgegen schwebt.

Das Intro des Album ist ein Pianothema, das sich Agnes ausgesucht hat. Ein schöner Einstand. Zu „Riverside“ kommt ihr eleganter Gesang dazu. Zwischen Melancholie und Leichtsinn schwebt der Song über Nebelbänke hinweg. „Brother Sparrow“ wird neben dem Klavier mit Konzertgitarre begleitet. In dem Song geht es um die Abivalenz zwischen Natur und Stadt. „Just so“ ist eine sehr prägnanter Song mit unheimlichen Wiedererkennungswert. Wirklich ein Lied mit positiver freundlicher Botschaft. „Beats“ wirkt dagegen etwas verschlungener und mysteriöser, aber mit aufkeimender Dramatik im ganzen Arrangement, ebenfalls ganz groß. „Louretta“ ist eine reine Instrumentalnummer und schmiegt sich hervorragend in das Album ein.

Nach sechs Songs, kann man nur Wow sagen, ein grandioses Werk bis hier her. Der Siebente Song klingt sehr individuell mit ganz eigener Melodie. „Avenue“ bringt einen eigenen neuen Reiz ins Album. Mit „Philharmonics“ kommt der Namensgebene Titel an den Start. Ohne Worte, grandios. „Close Watch“ steht dem nur wenig nach. der Song fängt beinahe schone poppig an, ist aber nie lächerlich oder albern. "Close Watch" der einzige Song den Agnes Obel adapiert hat, das Original ist von John Cale. Was man generell sagen kann, dass der Einsatz von weiteren Instrumenten und wohldosiert und immer passt, ausnahmslos. „Wallflower“ wirk mit Klavier und Cello so, als sitzt man in einem Kammersaal. Rein Instrumental kann sich Melodie und Ton frei entfallten. „Over the Hill“ bleibt ruhig und entspannt schön. Beim letzten Song des offiziellen Albums, rundet sich das Kunstwerk vollends ab. Die hohe texterischen Qualitäten verbinden sich mit den musikalischen Fähigkeiten zum Ideal. Übrigens macht, live macht die Dame mit den blonden Zöpfen einen genauso feinen Eindruck.

Die Bonus CD besteht aus 2 Session, einer 25 minütigen live Session und knapp 20 Piano Session. Die live Session wird u.a. mit einem Cello unterstützt und bringt Agnes Obel, den Flügel, das Cello ins Wohnzimmer und verbreitet in der tat live-feeling. Bei der Piano-Session wird auf den Zauberhaften gesang verzichtet, so das die Songs für sich alleine stehen können.

Fazit:
Ein grandioses in sich schlüssiges und harmonisches Album. „Philharmonics“ überzeugt durch hohe Textqualität, exzellente Arrangements und durch einzigartige Stimme erzeugte Stimmung. Kaufempfehlung! Die Bonus CD ist eine absolute Bereicherung des ohnehin schon außergewöhnlich guten Albums.

Agnes Obel Riverside music video from porkfish on Vimeo.

Fakten:
cover philharmonics
Cover: Agnes Obel: Philharmonic
Künstler: Agnes Obel
Album: Philharmonic (deluxe)
Albumlänge: ca. 40 min.
Tracklist:
  1. Falling, Catching
  2. Riverside
  3. Brother Sparrow
  4. Just So
  5. Beast
  6. Louretta
  7. Avenue
  8. Philharmonics
  9. Close Watch
  10. Wallflower
  11. Over The Hill
  12. On Powdered Ground
    Bonus CD
  1. Smoke & Mirrors (Live in Copenhagen)
  2. Kati Cruel (Live in Copenhagen)
  3. Sons & Daugthers (Live in Copenhagen)
  4. Louretta (Live in Copenhagen)
  5. Philharmonics (Live in Copenhagen)
  6. Close Watch (Live in Copenhagen)
  7. Avenue (Piano Session)
  8. Riverside (Piano Session)
  9. Brother Sparrow (Piano Session)
  10. Justo So (Piano Session)
  11. On Owdered Ground (Piano Session)
Label: Play it again Sam (PIAS)
Webseite: www.agnesobel.com
VÖ-Jahr: 2011