Denklatenz

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Konzertbericht

Russian Circles: Magnet Klub

Wenn es für Weltmeisterschaften für Bands und Musik geben würde, wäre Russian Circles in einigen Diziplinen Weltmeister.

27. März 2010

von René Buchfink

Eines vorneweg, Russian Circles spielten zwar im Magnet-Klub, das der Magnet-Klub vom Prenzlauer-Berg nach Kreuzberg gezogen ist, merkte ich erst als ich vor verschlossenen Türen stand, so ein Mist. Also wieder rein ins Auto zurück. Die neue Location ist die des alten DOT-Klubs, also direkt an der Oberbaumbrücke, neben dem Watergate, unweit des Lido. Die erste Vorband habe ich verpasst, konnte aber noch Bruchstücke der zweiten Vorband hören. Ob das Rising oder The Pattern Theory war keine Ahnung, war aber amtlich Doomig - schön aufgewärmt.

Wer Spaß an instrumentaler, schöner und technisch anspruchsvollen Rockmusik hat, der darf sich die, in meinen Augen beste Postrock Band der Welt, nicht entgehen lassen. Schön war das man uns eine hyperaktive Lightshow erspart hat und die drei Männer einfach nur fein von hinten beleuchtet hat. Von den Tracks her spielten Russian Circles die großen und kleinen Nummern. Ein guter Mix aus neuen und alten Songs sowie Songs die mir nicht sofort in Erinnerung sprangen.

Was Mike Sullivan, Dave Turncrantz, Brian Cook zu dritt machen bekommen andere zu sechst nicht hin; Kraftvoll, melodisch, ruhig, aufgeregt, fließend und pulsierend, alles in einem, so lassen sich ihre Songs beschreiben. Und sie haben es sich den WM-Titel in der Startverzögerung verdient; Sie lassen ihr Publikum warten und warten, zögern und dehnen den Spannungsbogen nur um dann ganz plötzlich mit dem nächsten Takt voll in die Felle, bzw. Seiten zu hauen. Den zweiten WM-Titel haben sie mit ihren Tempoverschärfungen eingespielt. Ein gewisser epischer Songaufbau ist ja durchaus Genretypisch, Russian Circles haben es aber in meinen Augen am besten drauf dem Klaus den Hut aufzusetzen. Ohne das es vergurkt klingt, ziehen Russian Circles zwei drei mal ordentlich an der Hutschnur und leiten so jeweils die Tempoverschärfung ein, dabei bleiben sie technisch vielseitig und nutzen all ihr können. Wirklich eine Ohrenweide.

Schlussendlich gabs noch ein Zugabe, die aus zwei schnellen Songs bestand. Eine zweite Zugabe wurde zwar gefordert, aber nicht gewährt. Fand ich auch ok so, den wenns gerade am schönsten ist und alles gespielt worden ist kann man zufrieden nach hause gehen.

Fazit:
Ein gelungener Abend in neuer Location, bei Makellosen Ton und Licht, Geiler Musik. Da erwartet man die Band möglichst bald zurück in der Stadt. Und man merke; der Magnet-Klub liegt nun in der Falkensteiner Str. 47/48, in Kreuzberg.