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Buchrezension

Thomas Morus: Utopia

Thomas Morus (1478 – 1535) Utopia ist eines der einflussreichsten Werke der abendländischen Kultur und hatte maßgeblichen Einfluss auf die nachfolgende Staatsphilosophie. Die Erstausgabe erschien 1516, in Latein. Weitere Auflagen erschienen 1517, 1518. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1524, wobei diese nur das zweite Buch umfasste.

07. Juli 2014

von René Buchfink

Utopia gliedert sich in die Vorrede Morus, sowie in erstes Buch und zweites Buch und auf die abschließende Betrachtungen des Raphael Hythlodeus. Das erste Buch spielt in Brügge. Ein Freund Morus, Peter Gilles, stellt ihm einen alten, weltgereisten Mann Namens Hythlodeus vor.

Hythlodeus -, nicht übel in Latein, und Griechisch sogar fließend; das letztere beherrscht er deshalb besser, weil er sich ganz der Philosophie verschrieben hatte und feststellte, daß hierin bei Römern, abgesehen von einigen bei Seneca und Cicero, nicht viel zu holen sei.

In freundlichen Unterredungen gehen die beiden auf die vorherrschenden Verhältnisse des Staatswesen ein. Sie sprechen von Königen und Sklaven, vom Adel, Kriegen und Frieden. Sie reden über „weniger Bemittelte“, über arme Bauern und „Prasser“, Wollpreise. – Kurzum über alles was im Staat vorgeht und deren Administration betrifft. Das erste Buch stellt in „Utopia“ eine Art Bestandsaufnahme dar.

Da zweite Buch handelt von den Erzählungen des weitgereisten Hythlodeus, über eine ferne Insel im indischen Ozean. Mehrfach war er dort, „mehr als fünf Jahre“ hat er sich bei den Utopiern aufgehalten. In einer Retrospektive erzählt der Seefahrer von den politischen und kulturellen Eigenheiten des Staates Utopia. Wie zum Beispiel über das Wesen der Arbeit und Beschäftigung, den Umgang mit Gold und Geld, Literatur und Wissenschaft über Fragen der Religionen. Aber auch über das Kriegs- und Verteidigungswesen weiß Hythlodeus zu berichten.

Utopia hat auf die nachfolgenden Generationen einen maßgeblichen Eindruck hinterlassen. Thomas Morus und Erasmus von Rotterdamm standen in langjährigen Kontakt zu einander und befruchteten sich in ihrer Weltanschauung und ihrer Arbeit gegenseitig. Auf die französische Staatsphilosophie hatte Morus enormeren Einfluss. So berief sich Montesquieu (1689 – 1755) und später auch Rousseau (1712 – 1778) auf „Utopia“.

Bis heute legt Morus einige Lösungsmöglichkeiten vor, wie sich politische und gesellschaftliche Probleme lösen lassen. In diesen Moment erhält die utopische Schrift eine Aktualität die beinahe beschämend ist. Man hat es innerhalb der Zeitspanne von 500 Jahren nicht geschafft simple Probleme wie sie in Morus in Utopia dargestellt wurden, zu lösen, sei es im Kriegs- oder Geldwesen. Es wurden schlaue Lösungsmöglichkeiten formuliert, wie zum Beispiel die 30-Stunde-Woche. Es empfiehlt sich dieses in flüssiger und leichter Sprache geschriebene Buch zu lesen.

Fakten:
Buchcover: Utopia
Buchcover: Utopia
Autor: Thomas Morus
Titel: Utopia
VÖ-Jahr: EA: 1516